Eine Rezension von Gerhard Baumann
Anna hat so enthusiastische Worte für diese Karte gefunden, dass diese Begeisterung einfach auf jeden sensiblen Betrachter überspringen muss. Mir zumindest ist es so gegangen. Und dabei habe ich ein eigenartiges Erlebnis gehabt.
Es ist in mir beim Ansehen des Bildes völlig spontan eine kongruente Musik in meinem inneren Ohr aufgetaucht. Es handelte sich um die nur wenige Takte umfassende Solisten-Stelle „Der Held aus Juda siegt mit Macht. Es ist vollbracht“ aus der „Johannespassion“ von J. S. Bach.
Freilich ist diese Stelle dem Opfertod Jesu am Kreuz gewidmet. Doch da dieser in Wirklichkeit nach christlichem Glauben einen endgültigen und überwältigenden Sieg über das Böse, über den Tod und die Hölle bedeutet, sehe ich nichts Blasphemisches darin, dass für mich diese geniale Musik auch auf den triumphierenden „Meisterschaft-Wagenlenker“ passt.
Nachzuhören wäre die Stelle, weil sie nach der lästigen Werbung gleich mit dem triumphierenden Solo beginnt, das nur 1 Minute, 11 Sekunden dauert.
Mein Bezug zur "Johannespassion"
Natürlich muss ich zugeben, dass mich Bach tatsächlich schon ein Leben lang begleitet, etwa sein „Wohltemperiertes Klavier“, aus dem ich in meiner Jugend mehrere Präludien und Fugen gespielt habe.
Und was die „Johannespassion“ anbelangt, so hatte ich die Gnade, dass ich sie im Wiener „Großen Musikvereinssaal“ im Chor der Jeunesse Musicale singen durfte, unter der Stabführung des legendären musikalischen Universalisten und Dirigenten Hans Swarowsky, bei dem neben vielen anderen die Weltklassedirigenten Claudio Abbado, Zubin Mehta, Maris Janssons, Iván Fischer oder Giuseppe Sinopoli studierten, und der auch noch am Libretto der Oper „Capriccio“ von Richard Strauss mitarbeitete.
Auch wenn das schon 62 Jahre her ist, habe ich doch das akustische Erlebnis immer wieder aufgefrischt, sodass diese unsterbliche Musik nie aus jenen meiner Gehirnregionen entwichen ist, die für das Hören und Genießen von Tönen zuständig sind.
Limbus (Vorhölle)
Nach überlieferter christlicher Vorstellung sei Christus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen und habe dort die Seelen der Gerechten seit Adam befreit.
Die traditionelle Theologie schloss sich in etwa dieser Vorstellung an und nannte den Ort, wo sich die Genannten aufhielten, „Limbus“, Vorhölle, zum Unterschied zur „Hölle“ der aufgrund ihrer Verbrechen für immer Verdammten.
Heutige Theologen haben diesbezüglich spirituellere Vorstellungen, die auszuführen im vorliegenden Rahmen zu weit gehen würde. Mir geht es nämlich darum, dass sich auch die bildende Kunst durch Jahrhunderte der traditionellen Theologie angeschlossen hat, und Christus als gewaltigen (wenn man so will, unserem „Meisterschaft-Wagenlenker“ vergleichbaren) Helden bei seinem „Descensus ad Inferos“ (volkstümlich auch „Höllenfahrt Christi“) dargestellt.
Dabei ließ sich der Fantasiereichtum der Künstler die Chance nicht nehmen, den Widerstand der Höllengeister gegen den Heiland drastisch darzustellen.
Widerstand der Höllengeister gegen den Heiland
Christus hat natürlich das Höllentor mühelos gesprengt und darunter gleich einen überheblichen und daher unvorsichtigen teuflischen Torwärter darunter begraben. Links drücken sich zwei seiner Gesellen, welche daraufhin die Gefahr erkannt haben, in eine Felsnische. Und ober ihnen versuchen zwei weitere, gar nicht erst aufzufallen.
Auf Höllenfahrt
Viel weniger zimperlich in Hinblick auf die Gegenwehr der Dämonen, die keinen personellen Aderlass in ihrem Reich dulden wollten, war da schon 1562 Michel Ribestein (der sogenannte „Brandenburgische Cranach“) mit seinem Gemälde „Auf Höllenfahrt“
Foto: Andreas Miet
Nachahmer des Hieronymus Bosch
Seine sadistischen Hirngespinste voll ausleben wollte aber offensichtlich (ganz im Sinne seines künstlerischen Vorbilds) ein Nachahmer des Hieronymus Bosch, denn er lässt Christus nicht nur in den Limbus vordringen, sondern ins vollständige Inferno – so, als wollte er auch die ob ihrer Laster und Verbrechen zurecht auf ewig Verdammten befreien.
Was jeden Theologen stören muss, kann uns nur recht sein, denn es zeigt umso dramatischer den „mit Macht siegenden Helden aus Juda“, dem sich gleich eine schwer bewaffnete Geisterschar entgegen wirft, während andere Teufel und Dämonen die Gefahr noch nicht wahrnehmen, da sie noch (wie Jahrhunderte später die Nazi-Folterknechte) zu sehr beschäftigt sind mit dem „erlesenen“ Quälen der für immer Verfluchten.
Einzug der Königin von Saba
3. Akt des Oratoriums „Solomon“ [sic!] von Georg Friedrich Händel.
[Aufgrund seines unbremsbaren Schwungs empfehle ich den Link https://www.youtube.com/watch?v=KErrDz8HcZY (zumindest wenn man die einleitende Werbung überstanden hat), oder https://www.youtube.com/watch?v=KrxnOj17FLs (dieser Link hat wiederum den Vorteil, dass man dabei die besten Gemälde über die Begegnung Salomons mit der Saba betrachten kann).]
Wenn man sich – so wie ich es jetzt gerade getan habe – auf Umwege begeben hat, dann kann es passieren, dass man sich noch zusätzlich verirrt, statt rasch zur Hauptroute zurückzufinden.
Und so erging es mir tatsächlich, kurz nachdem der obige Text schon längst fertig war. Ich hörte nämlich im Radio einen immer wieder gespielten barocken Ohrwurm, den „Einzug der Königin von Saba“ aus dem 3. Akt des Oratoriums „Solomon“ [sic!] von Georg Friedrich Händel.
Und da hatte ich eine Vision; na ja, das ist eher ein zu starkes Wort, sagen wir eher, ich hatte plötzlich den Eindruck: das ist nicht nur die Musik für die legendäre Herrscherin aus dem Weihrauchland, sie ist vielmehr auch maßgeschneidert für unseren Wagenlenker, einen König Salomon des Tarots.
Schließlich trägt auch er eine goldene Krone und den purpurroten Mantel der porphyrgeborenen Herrscher. Er eilt mit seinen unschlagbaren Rossen zu seinem Palast, denn auch die Königin von Saba naht sich diesem, nur ein wenig langsamer, da ihr Wagen aufgrund seiner überaus prunkvollen Ausstattung um einiges träger ist, als die Quadriga.
Ihr werdet zurecht fragen, woher ich das weiß? Nun, weil es einen „Cassone“ gibt, so nannte man in der italienischen Vergangenheit große verzierte Brauttruhen, in denen in wohlhabenden Haushalten Kleidung, kostbare Stoffe und andere Wertgegenstände aufbewahrt wurden.
Einer der schönsten ist im Besitz des New Yorker „Metropolitan Museum of Art“. Die Gemälde, die ursprünglich zu einer anderen Truhe gehörten, führen uns zu derjenigen Künstlerwerkstätte, die dann für unser Salomon/Saba-Thema wichtig wird.
Italienische Brauttruhe "Cassone"
Künstlerwerkstätte des 15. Jahrhunderts
Apollonio di Giovanni di Tomaso und Marco del Buono Giamberti
Sie [die Künstlerwerkstätte] wurde gemeinsam betrieben von Apollonio di Giovanni di Tomaso (1415/17 – 1465) und seinem Schüler und Erben Marco del Buono Giamberti (1402 – 1489).
Die erhaltenen Geschäftsbücher weisen auf eine große Menge an Aufträgen hin, was darauf schließen lässt, dass sie auch viele Malergehilfen angestellt haben mussten. Unter den Kunden waren auch die bedeutendsten Florentiner Familien.
Die Malereien auf den in die Cassoni eingelassenen Tafeln verbinden den Stil der „Internationalen Gotik“ mit dem Realismus der Renaissance.
Und zwei dieser Tafeln aus einer verloren gegangenen Truhe stellen, wie bereits angedeutet, Szenen aus der in der italienischen Renaissance sehr beliebten Geschichte vom Zusammentreffen König Salomons mit der Königin von Saba dar. Hier sehen wir die Herrscherin auf ihrem Prunkwagen und mit ihrem großen Gefolge auf ihrer Reise nach Jerusalem.
Und bald kommt es zu der persönlichen Begegnung vor dem Luxuspalast des Gastgebers.
Charles VI Tarot
Der Wagen aus dem Charles VI Tarot. Die Abbildung der Karten habe ich gefunden unter diesem Link
Verspielte Verrücktheiten? Ja, gewiss; ich gebe es zu!“ Manchmal gewinnt man durch solche aber auch unvermutet und unverdient einen Hauptgewinn, etwas, von dem man zuvor keine Ahnung hatte und nur durch den Umweg zu dem Kleinod geführt wurde.
Im gegenständlichen Fall geht es darum, dass von der genannten Werkstätte des Apollonio und Marco auch nichts Geringeres als Tarotkarten geschaffen wurden, von denen 17 erhalten sind, die in der französischen Nationalbibliothek in Paris aufbewahrt werden. Das Deck wurde "Charles VI" benannt.
Weiterführendes zu diesem Deck kann man in dem 2021 verfassten Artikel von Sherryl E. Smith „The Fifteenth-Century Charles VI Deck Recreated by Marco Benedetti“ erfahren.
Dankenswerterweise wird hier einleitend nochmals präzisiert, dass es im Italien des 15. Jahrhunderts reiche Aristokraten-Familien waren, die sich luxuriöse, handbemalte, goldgeprägte Trionfi- Kartenspiele leisteten. Es waren bekanntermaßen die Mailänder Herzöge Visconti und Sforza, welche für die künstlerische Ausgestaltung den Stil der internationalen Gotik bevorzugten. Dem standen Kartenspiele im Renaissance-Stil (Florentiner Stil) gegenüber, die höchstwahrscheinlich entweder in Ferrara oder Florenz hergestellt wurden.
Der französische König Charles VI. (1368 - 1422)
Zu letzteren zählt eben auch das „Charles VI.“ -Tarot, dessen Titel, der uns nach Frankreich entführen möchte, freilich irreführend ist.
Smith berichtet nämlich, dass in den Geschäftsbüchern des französischen Königs Charles VI. (1368 - 1422) eine Zahlung aus dem Jahr 1392 an den Künstler Jacquemin Gringonneur für drei Kartenspiele mit bemalten und vergoldeten Spielkarten verzeichnet ist.
Mitte des 19. Jahrhunderts brachte ein Spielkartenhistoriker diesen Eintrag mit einem handgemalten Tarotkartenspiel in der Bibliothèque Nationale de France in Verbindung.
Aus stilistischen Gründen muss dieses Deck jedoch Mitte des 15. Jahrhunderts in Italien gemalt worden sein. Die unzutreffende Bezeichnung Charles VI. (oder Gringonneur) ist dem Deck jedoch geblieben.
Charles VI.; Mazzarin-Meister; Detail einer Miniature eines zeitgenössischen Manuskripts in der Bibliothèque Publique et Universitaire, Genf
Karl VI - "Der Wahnsinnige"
Am Rande sollte doch vermerkt bleiben, dass der sechste Karl auch „der Wahnsinnige“ genannt wurde. Wenn man den Grund nicht kennt, begreift man dies nicht, denn als junger regiert der König engagiert und, dank erfahrener Berater, erfolgreich. Er setzt sich gegen Korruption und für eine bessere Bürokratie ein. Da wurde er auch noch „der Vielgeliebte“ genannt.
Doch mit 24 Jahren befällt ihn eine mysteriöse Krankheit - möglicherweise Typhus oder eine Gehirnentzündung. Danach beginnen in Schüben auftretende psychotische Episoden, die ihn bis zu seinem Tod im Jahr 1422 heimsuchen.
Ball der Verbrennenden
Der schlimmste Vorfall, der ihn endgültig in den Wahnsinn treibt, ereignet sich im Jänner 1393. Da wird die Hochzeit einer Hofdame mit einem großen Maskenball (er wird später der „Ball der Verbrennenden“ heißen) gefeiert. Der König und ein paar seiner Freunde verkleiden sich als Sagenfigur „Wilder Mann“. Sie tragen Kostüme aus Leinen und Flachs, die mit Pech und Harz bestrichen werden, damit Federn und Wollzotteln darauf haften bleiben können.
Sie sind sozusagen „geteert und gefedert“, freilich nicht im Sinne der Methode der Selbstjustiz. Sie sollten einfach von Kopf bis Fuß zottig und haarig wirken, wie es der mythischen Vorstellung von dem halb tierischen Wesen entsprach. Als die Verkleideten sich ins Getümmel stürzen, kommt einer mit einer brennenden Kerze in Berührung, und im Nu stehen sie alle in Flammen. Der König kann zwar gerettet werden, doch vier seiner engsten Vertrauten finden einen elendiglichen Flammentod. Durch diesen Schock fiel der Monarch endgültig in die geistige Nacht.
Nichts half. Ein spezieller Medicus wurde geholt, der ihm ein Stück seiner Schädeldecke heraussägte, auf dass die seiner Meinung nach verantwortlichen Dämonen entweichen könnten, bevor er die Kalotte wieder einsetzte.
Und schließlich bildete sich der wahnhafte Charles VI. sogar ein, er sei aus Glas und steckte sich Eisenspieße zur „Verstärkung“ in die Kleidung und selbst in die Haut, da er fürchtete, bei einem Sturz in lauter Scherben zu zersplittern.
Der Vielgeliebte wurde ein Wahnsinniger
Aus Karl "dem Vielgeliebten" wurde Karl "der Wahnsinnige". Freilich blieb sein Volk, das sein Schicksal mitleidig bedauerte, sogar weiterhin loyal.
Hier habe ich so weit ausgegriffen, um einen ohnedies nur winzigen Schlüsselloch-Blick in die kulturgeschichtlich so bunte Welt zur Zeit der Gestaltung der alten Renaissance-Decks zu erhaschen; einerseits befinden wir uns etwa unmittelbar vor der epochalen, zeitenwendenden Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg, anderseits stand mittelalterlicher Aberglaube noch hoch im Kurs, böse Geister sollten durch Operationen entfernt werden, die Hexenverbrennungen hatten noch nicht einmal ihren Höhepunkt erreicht.
Das Charles VI.- Kartenspiel
Abschließend noch einmal eine kurze Rückblende zu den alten Tarot-Karten nach Florentiner Muster. Das Charles VI.- Kartenspiel ist das vollständigste dieser Art, andere Relikte haben nur eine Handvoll Trumpfkarten. Der Tarot-Spezialist Marco Benedetti suchte nun alle diese Reste zusammen, erfand sogar einige fehlende Karten neu, fügte auch vorhandene Duplikate ein, und erstellte so eine Sammlung von 90 Karten.
Auf Details hier näher einzugehen, würde nun aber wirklich zu weit führen. Interessierte seien auf den obgenannten Link verwiesen. Überhaupt bin ich beim Verfassen gerade dieser Zeilen noch auf so komplizierte weitere Sekundärliteratur über die Frühzeit des Tarots gestoßen, dass auch ich trotz meiner Neugierde das Handtuch geworfen (oder um im Sujet zu bleiben: die Karten auf den Tisch gedroschen) habe. Vorläufig: Schluss damit.
Christus, der als Heroe die Vorhölle sprengt
Eine Restante ist noch geblieben. Sie betrifft rückblickend noch einmal den Christus, der als Heroe die Vorhölle sprengt. Ich habe mich nämlich spontan erinnert, dass es eine Brücke gibt zu den beiden großen alttestamentarischen Monarchengestalten. Ein einzelnes Bild ist mir nämlich untergekommen, auf dem Christus nicht nur Methusalem, Adam und Eva, sondern (laut Begleittext) eben auch König Salomon und die Königin von Saba aus dem Limbus führt (blau umrandet).
Bild: Bartolomé Berejo; (um 1430 - 1501); Christus
Allerspätestens jetzt höre ich die Zurufe: „Thema verfehlt! Nichts über den 'Gewinner der Meisterschaft' außer einer kurzen Einleitung!“ Berechtigte Kritik! Mein oftmaliger Fehler: ewiges Kreisen über der Landebahn! Also zur Schadensbegrenzung:
Dieser Wagenlenker ist – wie die Krone zeigt – königlicher Herkunft, zum Unterschied zum plebejischen römischen Soldaten aus dem Ancestor-Path-Tarot auf seiner Biga. Passend zu der noblen Erscheinung haben wir daher auch eine Quadriga, ein Viergespann, vor uns, und das weist auf den eleganten Renn-Wettkampf hin, der zu bestehen sein wird, und eben keinesfalls auf ein blutiges Gemetzel.
Und so trägt der Held auch kein Schwert, sondern einen grünen Zweig, der – wie könnte es bei der Karte Nr. VII auch anders sein – sieben Blätter trägt. Ich hätte so gerne, dass es sich dabei um Efeu handeln würde. Die Form des Zweiges würde genau passen, auch wenn die Blätter vielleicht nicht ganz genau entsprechen.
Der unüberbietbare Rang des „Auriga“, wie die Römer den Wagenlenker nannten, zeigt sich auch darin, dass er Herrscher über alle Elemente ist. Diese werden nämlich durch die Rosse dargestellt, wobei ich die Symbolisierung der Erde durch das zweite Pferd von rechts, einfach als genial ansehe. Seine Mähne besteht nämlich aus Ähren als Feldfrucht.
Warum Efeu?
Weil er als immergrüne und winterharte Pflanze durchwegs positiv konnotiert ist. Seine Symbolik reicht vom Glauben an die Unsterblichkeit (bereits bei den ersten Christen und ihren Sarkophagen), über die Unverbrüchlichkeit von Freundschaft und treue Verbundenheit bis hin zur Heiterkeit und Geselligkeit (u.a. in Zusammenhang mit den antiken Göttern des Weines).
Zusammenfassend
Wenn ich nun noch einen summierenden Epilog versuche, dann stellt sich vielleicht doch heraus, dass ich dem Protagonisten unserer Tarot-Karte letztlich durch meine Umwege unbewusst tatsächlich erst recht die allerhöchste Meisterschaft zugebilligt habe.
Es gibt – zumindest in der Kunst – wohl kaum eine größere Allegorie für körperliche Stärke, als die Fähigkeit, das Höllentor einzureißen. (Da kommt nicht einmal der legendäre Samson mit, der mit bloßen Händen einen Löwen tötete und die stärksten Mauern zum Einsturz brachte.)
Und noch heute lebt auf der anderen Seite sprichwörtlich die Weisheit Salomons fort. Um sich von dieser unübertroffenen Geisteskraft zu überzeugen, legte die Königin von Saba hunderte Kilometer zurück und war dann so beeindruckt, dass sie den König mit Wagenladungen von Gold, Juwelen und teuerstem Weihrauch ehrte.
Vielleicht waren meine zunächst aus dem musikalischen Unbewussten aufgestiegenen Vergleiche doch das höchste Kompliment für den gekrönten Quadrigafahrer – als Meister von unübertroffenen physischen und psychischen Stärken!
© Gerhard Baumann
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