Tarot of the 78 Doors

Tarot of the 78 Doors

Das Tarot der 78 Türen ist aus mehreren Gründen ein sehr ansprechendes Tarot. Es ist detailgenau gearbeitet und künstlerisch sehr ansprechend. Darüber hinaus bietet die folgende Idee einen echten Mehrwert für jeden Tarotfreund:

Die Idee, die diesem Deck zugrunde liegt, ist, dass jeder Aspekt unseres Lebens als ein Portal oder als eine Türe betrachtet werden kann: Liebe, Groll, Freundschaft, Erfolg, Misserfolg, Geburt, Tod usw. Jede Karte in diesem Deck repräsentiert eine andere Facette unseres Erdendaseins.

Das Tarot ist außerdem auch noch erhältlich! 

Diese Darstellung der Liebenden bietet wieder eine neue Perspektive auf das Thema "Liebe & Entscheidungen". So und jetzt suche ich nach dem politisch korrekten Ausdruck "Zigeunerin", denn die Meinungen, was man denn nun sagen darf, gehen auseinander. Roma oder Sinti? Jedenfalls gehört die Frau in der Mitte des Bildes zu einer solchen Minderheit und sie liest dem jungen Mann aus der Hand.

Welches Schicksal darf er erwarten, wenn er die Verbindung zu der schönen Frau links eingeht? Was verändert sich alles in unserem Leben, wenn wir uns auf jemanden einlassen? Das muss auch gar nicht nur den privaten Bereich betreffen. Dieselbe Frage stellt sich, wenn wir uns auf einen Arbeitsvertrag, auf einen Kaufvertrag oder ähnliches einlassen. Immer ändert sich etwas für uns und zwar nachhaltig. Was meint ihr dazu? Fällt auch noch etwas auf?

Gerhard B. schreibt:

Ich dachte bei den roten Früchten zunächst an Granatäpfel mit ihrer ambivalenten Botschaft: einerseits Fruchtbarkeit, anderseits die sinistre Verbindung mit Unterwelt und Tod (bekanntlich musste Persephone, weil sie einen Granatapfel-Samen gegessen hatte, die dunkle Hälfte des Jahres im Jenseits bei ihrem Gatten Hades verbringen). Hätte also m.E. ganz gut zu diesem ”Tarot der 78 Türen” gepasst (wie du, liebe Anna Rathkolb, selbst gegensätzliche Aspekte des Lebens aufgezählt hast: Erfolg – Misserfolg; Geburt –Tod etc.). Allerdings scheinen mir an den abgebildeten Früchten, die beim Granatapfel einen Kragen bildenden Kelchzipfeln zu wenig ausgeprägt.

Bleiben wir also beim “gewöhnlichen” Apfel, der natürlich dann bei mir eine Reminiszenz an Adam und Eva, das Paradies und den verbotenen Apfel hervorruft, wie sie ja auch im Tarot auftauchen. Nun bilden diese Äpfel ein etwas unregelmäßiges, mit der Spitze nach unten zeigendes Dreieck. Und diese Spitze befindet sich eindeutig über dem Kopf der Zigeunerin (ich habe mit dieser Bezeichnung überhaupt keine Schwierigkeit, da ich sie in keiner Weise pejorativ verwende und mir überhaupt nicht gerne einreden lasse, was political korrekt ist, und was nicht – aber das würde nun zu einer langen Argumentation führen, die nicht hierhergehört. Die Wahrsagerin zeigt nun mit ihrem linken Zeigefinger auf ihre eigene rechte Hand und nicht etwa auf die zu interpretierenden Linien auf der Handfläche des “Liebenden”. Auch dieser blickt eher auf den Oberkörper der Zigeunerin und nicht auf den Akt des Handlesens.

Die weißen Rüschen des in vitalem Rot gehaltenen Rocks der Wahrsagerin weisen züngelnd auch auf den “Liebenden” hin. Hingegen steht die linke Dame, die man für die “Liebende” halten müsste, ziemlich steif und erstarrt da. Dazu passt die Farbe ihres edlen Gewandes. Die Bänder, die von ihrer Taille nach vorne herabhängen, drehen sich an ihrem unteren Ende ein und scheinen auf sie selbst zurückzuweisen. Verrät uns das, dass sie womöglich eine Egoistin ist, die den gewiss reichen Junker einfach “an Land ziehen” und damit zu einer faden Lebensweise unterjochen möchte? Oder ist sie ein korrektes Wesen, das in diesem Moment fürchtet, dass ihr Liebster dem lebendigen und feurigen Charme der Wahrsagerin erliegen könnte. Und was dann, wenn diese Person aber ein flatterhaftes Wesen á la “Carmen” wäre, die dem Junker durch ihr Fremdgehen sehr bald das Herz brechen würde?

Ich liebe es, durch Tarot-Bilder so zum Fabulieren angeregt zu werden. Und es macht mir überhaupt nichts aus, ja es hat für mich sogar einen gewissen Reiz des Fluktuierenden, Nicht-Abgeschlossenen, wenn ich immer wieder mit Bertold Brecht werde sagen müssen: “Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen // Den Vorhang zu und alle Fragen offen”.

PS: Ich weiß selbstverständlich, dass es sich im Hintergrund um braune Berge handelt. Sie haben in meinen Augen aber eine ziemlich perfekte Pyramidenform. Und die uralten Pyramiden stehen ja in Ägypten und davon leitet sich z.B. das englische Wort “gipsy” (seit ca. 1600) für “Zigeuner” ab [eine Variante von “gypcian”, eine mittelenglische Dialektform von “egypcien”, “Ägypter”, da man vermutete, dass die Zigeuner aus diesem Land stammten].

Selbiges gilt auch für das französische Wort “Gitane” (1661: “Gitaine” < “Egiptano”, “Ägypter”). Nicht umsonst zeigt die Schachtel der “beuschelreißenden” französischen Zigarettenmarke “Gitanes” eine tanzende Zigeunerin.

Und auch das spanische “el gitano / la gitana” (< egiptano) weist dieselbe Herkunft auf.

Jetzt wird es beinahe schon fad, denn auch im Italienischen heißt es: “il gitano/la gitana”.

Ziemlich verworren ist hingegen die Etymologie des deutschen Wortes “Zigeuner”, das mit Ägypten nichts zu tun hat – aber das würde ohnedies zu weit führen.

Lieber Gerhard B.! Sehr interessanter Hinweis auf die Etymologie des Wortes "gipsy". Und auch deine Analyse in Bezug auf die Karte ist sehr spannend. Danke dir sehr dafür . Das Schöne bei Tarot ist, dass die Bedeutung eines Bildes nicht abgeschlossen ist und es gerade dazu einlädt, Gedanken kommen und gehen zu lassen.

Ein nach unten weisendes Dreieck hat jedoch spirituelle Bedeutungen, die relativ fest stehen: zum Einen steht es für das Element Wasser (das Element für Beziehungen und Gefühle). Es steht auch für EINHEIT von drei individuellen aber doch zusammenhängenden Linien oder Teilen (Körper, Geist, Seele | Himmel, Erde, Mensch). Zum Anderen bedeutet das nach unten gerichtete Dreieck Passivität oder eine materielle Ausrichtung.

Wie es scheint, hängt die Entscheidung des jungen Mannes sehr von der Aussage der Wahrsagerin ab. Das aber wäre fatal, denn die Äpfel der Verführung weisen auf sie hin. Ob sie den jungen Mann mit ihren Reizen verführen will, könnte ich jetzt nicht beantworten. Doch sie hat auf jeden Fall großen Einfluss auf die Zukunft der beiden Menschen. Und wie es im Leben oft so ist, mischt eine dritte Person mit, wenn es um eine Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen geht. Dass es sich dabei um eine Wahrsagerin handelt, ist eher selten (wobei ich mich an ein Tarot-Reading erinnere, wo ich eindeutig den Herzenspartner auf einer Reise vorausgesehen habe. Besagte Dame hat diesen dann ein paar Wochen später tatsächlich am letzten Tag kurz vor ihrem Heimflug kennengelernt. Sie ist jetzt über 23 Jahre mit ihm glücklich verheiratet :-)).

Häufiger kommt es vor, dass die dritte Person eine beste Freundin, die eigene Mutter, die Schwiegermutter oder auch ein Kind ist, das die Verbindung zweier Menschen positiv wie negativ beeinflusst.

© Anna Rathkolb

Das Tarot of the Little Prince

Das Tarot of the Little Prince wurde durch den Roman von Antoine de Saint-Exupéry inspiriert. Der kleine Prinz (Originaltitel: Le Petit Prince) ist eine mit eigenen Illustrationen versehene Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. Das Buch erschien 1943 in New York, wo sich Saint-Exupéry im Exil aufhielt, und wurde zu seinem bekanntesten Werk.

Weiterlesen »

Das Licht und Schatten Tarot

Auch das Licht und Schatten Tarot (erschienen im Jahr 2019) zählt zu den aktuellen und modernen Tarotdecks. Es besticht durch ästhetisch ansprechende und farbenkräftige Illustrationen.

Weiterlesen »

Das New Era Elements Tarot

Das New Era Elements Tarot wurde im Jahr 2018 veröffentlicht und zählt zu den modernen Tarotdecks. Pieper versucht eine Neuinterpretation der alten Symbolik, indem sie die Themen der Arkana mit zeitgemäßen Bilder darstellt.

Weiterlesen »

Das Urban Tarot

Das Urban Tarot ist mit Bildern des einundzwanzigsten Jahrhunderts versehen. Die Idee hinter diesem Deck ist, Einsicht und Verständnis für die Herausforderungen des städtischen Lebens zu finden.

Weiterlesen »

The Book of Shadows Tarot

The Book of Shadows Tarot besteht eigentlich aus zwei Tarotdecks (Volume 1 und Volume 2): As Above, das sich mit heidnischen Überzeugungen und der göttliche Welt beschäftigt, und So Below, das sich der Manifestation von Überzeugungen und Energien auf der materiellen Ebene widmet.

Weiterlesen »

Tarot für das innere Kind

Das Tarot für das innere Kind sieht auf den ersten Blick einfach aus. Doch dieser Eindruck täuscht. Es ist ein komplexes Kartendeck, das Kenntnisse sowohl des Tarots als auch der Märchenwelt voraussetzt.

Weiterlesen »

Tarot of the 78 Doors

Das Tarot der 78 Türen ist aus mehreren Gründen ein sehr ansprechendes Tarot. Es ist detailgenau gearbeitet und künstlerisch sehr ansprechend. Darüber hinaus bietet die folgende Idee einen echten Mehrwert für jeden Tarotfreund:

Weiterlesen »

Das Kinder Tarot

Das Kinder Tarot ist eine interessante Abweichung zu normalen Tarot-Decks. Es ist für Kinder als Memoryspiel entworfen, sodass alle 22 großen Arkana zweimal im Spiel enthalten sind.

Weiterlesen »

Tarot der weisen Frauen

Das "Tarot des Alten Weges" hat seine Anerkennung durch die vielen Kartenlegerinnen und -leger erfahren, die Hexen und Eingeweihte der Wicca sind, eines Kultes der oft auch als die "königliche Kunst", die "Alte Religion" oder der "Alte Weg" bezeichnet wird.

Weiterlesen »

Das Ahnenpfad Tarot

Das Ahnenpfad Tarot von Julie Cuccia-Watts ist besonders, weil es erstmals die vier Reihen der kleinen Arkana auf vier Völkergruppen anwendet: indigen (Erde/Scheiben), asiatisch (Luft/Schwerter), nordisch/keltisch (Wasser/Kelche) und ägyptisch (Feuer/Stäbe).

Weiterlesen »

Das OSHO ZEN TAROT

Das OSHO ZEN TAROT aus den 90er Jahren orientiert sich zwar an den klassischen Tarots, verwendet aber teils stark abweichende Interpretationen und Bezeichnungen. Nichtsdestotrotz war es ein sehr beliebtes Kartendeck.

Weiterlesen »

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.